7 Tipps für das Lean-Startup: Das solltest du als Gründer wissen (t3n)

Lean Startup: Die Methodik setzt auf Schnelligkeit, iterative Prozesse und konsequentes Nutzerfeedback. Gründer sollten jedoch auch ihr Netzwerk und die Kultur im Blick haben. (Foto: © talitha - Fotolia.com)
Lean Startup: Die Methodik setzt auf Schnelligkeit, iterative Prozesse und konsequentes Nutzerfeedback. Gründer sollten jedoch auch ihr Netzwerk und die Kultur im Blick haben. (Foto: © talitha – Fotolia.com)

Lean-Startup: Schnell, logisch und nutzerzentriert

Mit dem „Lean Startup“-Ansatz hat sich eine in der Tech-Szene inzwischen weit verbreite Gründungspraxis durchgesetzt. Ein möglichst geringer Kapitalaufwand, kurze und iterative Prozesse in der Produktentwicklung sowie ein kontinuierliches Nutzerfeedback im Sinne des Minimum Viable Product (MVP) sind nur einige der wichtigsten Eckpfeiler schlanker Startup-Gründungen. Ursprünglich im Jahr 2008 von Eric Ries im Silicon Valley erfunden, erfreut sich diese Methodik inzwischen bei Tech-Firmen aus aller Welt großer Beliebtheit. Die Vorteile liegen auf der Hand: Schnell, logisch und nutzerorientiert. Effizienter kommt man kaum zu einem funktionierenden Geschäftsmodell. Dennoch sollten Gründer noch einige weitere Prinzipien beherzigen, um die Balance auf dem „schlanken“ Business-Pfad halten zu können.

1. Betreibe außergewöhnliches Marketing

Lean Startups müssen Nutzer möglichst früh von ihrem Produkt überzeugen, vor allem um den essentiellen Kreislauf in Sachen Kundenfeedback schnell zu unterfüttern. Doch wie überzeuge ich potentielle Nutzer am besten? „Wie Nutzer von einem Produkt erfahren, ist wesentlicher Teil des Produkts selbst. Das gewählte Medium transportiert die entscheidende Message“, sagt Patrick Vlaskovits, Autor des Buchs „The Lean Entrepreneur“. Soll heißen: Neuartige Produkte erfordern neuartige Wege in Sachen Marketing. Nur so lässt sich der Mehrwert des eigenen Produkts aussagekräftig herausstellen.

2. Stelle dich jedem Problem

„Das Kaschieren von Problemen führt das Lean-Startup ad absurdum“, sagt John Shook von Toyota . Klar ist: Nur wer sich in der Produktentwicklung kontinuierlich den Problemen stellt, konsequent Lösungen evaluiert und gegenüber Nutzern bestmögliche Transparenz an den Tag legt, macht Fortschritte. Wer auftretende Probleme hingegen ignoriert, bietet neuen Problemen nur einen optimalen Nährboden. Der wiederum hält Startups auch davon ab, die im Rahmen des „Lean Startups“ wichtigen iterativen Experimentier- und Lösungsprozesse durchzuführen.

3. Denke auch an die Unternehmenskultur

Knappe Ressourcen schließen eine Unternehmenskultur in Lean-Startups nicht aus. Diese darf jedoch keinesfalls nur auf dem schwarzen Brett stehen – auf die richtigen Mitarbeiter im Team kommt es an: „Die Startup-Kultur wird von den Menschen bestimmt, die man einstellt“, verrät Ari Gesher, Software-Entwickler bei PalantirTech. Startups sollten ihre Aktivitäten in Sachen Personal deshalb immer kritisch hinterfragen: Ist der potentielle neue Mitarbeiter der richtige für uns? Passt er auch zur Unternehmenskultur? Das ist wichtig, denn eine gesunde Kultur kann ein Lean-Startup langfristig tragen.

4. Suche den Nutzer, wie ein Satellit

Der „User“ ist im Lean-Startup König. Er entscheidet immer wieder darüber, wie valide das eigene Geschäftsmodell ist. Kathryn Minshew, Gründerin von DailyMuse , rät deshalb: „Konzentriere Dich wie ein Laser auf deine Nutzer. Finde heraus, wer sie sind, wo sie sich aufhalten und wo sie sich verstecken.“ Startups sollten deshalb schon sehr frühzeitig damit beginnen, ihre potentiellen Nutzer durch iterative Prozesse zu identifizieren. Oft hilft es, wenn sich Startups hier mit anderen Unternehmen zusammenschließen, die ähnliche Nutzergruppen zu adressieren versuchen. Je mehr Startups über ihre ersten 100 Kunden wissen, desto einfacher ist es, die nächsten 5.000 Nutzer zu überzeugen.

5. Arbeite nur an etwas, das wirklich weiterbringt

„Lean“ bedeutet auch, sich immer auf das Wesentliche zu fokussieren: Das kann ein bestimmtes Produkt oder ein Teil einer Lösung sein. Hauptsache es dient der Validierung des eigenen Geschäftsmodells. Startups arbeiten rund um die Uhr, häufig jedoch ohne zu wissen, woran. Die Quantität der geleisteten Arbeitsstunden korreliert nicht zwangsläufig mit der Qualität. „Du solltest nur arbeiten, wenn du sicher sein kannst, dass du an etwas arbeitest, was wirklich wertvoll ist“, sagtHut8Labs -Gründer Dan Milstein.

6. Sorge für ein harmonisches Team

Kein Startup funktioniert ohne ein gesundes, harmonisches Team. Das sieht auch der WordPress -Ikone Matt Mullenweg so: „Ein schlechtes Team bringt dich immer aus der Balance des Weges“, sagt er. In der Konsequenz sollten Startups kontinuierlich nach gutem Personal Ausschau halten und es einstellen.

7. Erst geben, dann nehmen

Begrenzte Ressourcen erfordern im Startup-Business eine Kultur der solidarischen Vernetzung, die vor allem Gründer eines Lean-Startups ernst nehmen sollten. „Unterstütze, belehre und helfe zuerst anderen, dann wird man dich kennen“, erklärt Kevin Dewalt, der schon vier Startups gegründet hat. Gute Entrepreneure zeichnen sich durch eine „Erst-geben-dann-nehmen“-Attitüde aus. Indem sie zunächst anderen helfen, positionieren sie sich als wichtige Bezugsperson und schaffen sich ein stärkeres und wertvolleres Netzwerk.

Daniel Hüfner, t3n, 16-12-2013

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